Kapitel 7

Können natürliche Vorgänge den Ursprung des Lebens erklären?

von Mike Riddle am März 7, 2019
Auch erhältlich in English

Für den Ursprung des Lebens auf der Erde gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es wurde von einem intelligenten Wesen (Gott) erschaffen oder es entstand durch einen natürlichen Vorgang. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass das Leben vor etwa 3,8 Milliarden Jahren aus toter Materie entstanden sei, in einer Mischung aus Chemikalien. Evolutionisten behaupten, die Entstehung des Lebens sei Ergebnis von Zeit, Zufall und natürlichen Vorgängen. Als Begründung dafür, wie durch natürliche Prozesse Leben entstehen könnte, wird das MillerUrey-Experiment genannt, das Anfang der 1950er-Jahre durchgeführt wurde.

Millers Ziel war nicht, Leben zu erschaffen; er wollte simulieren, wie im Frühstadium der Erde die fundamentalen Bausteine des Lebens (Aminosäuren1 ) entstanden sein könnten. Dazu bildete er die (als ursprünglich angenommene) Erdatmosphäre durch eine Mischung bestimmter Gase nach, von denen er glaubte, sie könnten die organischen Verbindungen erzeugen, die für das Leben unbedingt notwendig sind: Wasser, Methan, Ammoniak und Wasserstoff. Unter normalen Bedingungen reagieren diese Stoffe nicht miteinander; deshalb simulierte er durch elektrische Ströme eine Form der Energiezuf 7 Können natürliche Vorgänge den Ursprung des Lebens erklären? 101 Blitze), die chemische Reaktionen bewirken sollte. Als Ergebnis entstanden Aminosäuren. Dieses Experiment wird in vielen Lehrbüchern als erster Schritt zur Klärung der großen Frage gepriesen, wie das Leben entstanden ist. Aber in diesem Experiment steckt viel mehr als das, was man in Lehrbüchern darüber zu lesen bekommt.

Der Rest der Geschichte: Wichtige Gedanken

Wenn wir Absicht, Vorannahme und Ergebnis des Miller-Experiments untersuchen, stehen wir vor drei wichtigen Fragen:

  1. Wie viel von dem Experiment wurde dem Zufall überlassen und wie viel Planung und Intelligenz steckte dahinter?
  2. Woher wusste Miller, wie die Atmosphäre der Erde „vor Jahrmilliarden“ zusammengesetzt war?
  3. Hat Miller wirklich die richtige Art Aminosäuren hergestellt, also die Art, die eine lebende Zelle braucht?

Millers Methode

Miller-Urey

Auf der vorigen Seite sehen wir eine typische Versuchsapparatur (ca. 60 cm hoch), wie sie erstmals von Miller im Jahre 1953 eingesetzt wurde. Mit ihr sollte die Bildung organischer Verbindungen aus anorganischen Stoffen unter „Uratmosphären“-Bedingungen nachgewiesen werden.2

In seinem Experiment wollte Miller veranschaulichen, wie die Bausteine des Lebens (Aminosäuren) durch natürliche Vorgänge, also „von selbst“, entstanden sein könnten. Doch stützte er sich in jeder Hinsicht auf die Ergebnisse jahrelanger Forschung in der Chemie: Er wählte zielbewusst aus, welche Gase er gebrauchte und welche er wegließ. Außerdem musste er die Biochemikalien (Aminosäuren) aus der Umgebung herausholen, in der er sie entstehen ließ, sonst wären sie zerstört worden. Auf der „ursprünglichen“ Erde gab es dazu aber keine Vorrichtung. In dem ganzen Experiment ist viel Planung und Intelligenz am Werk. Miller überließ nichts dem Zufall.

Die Ausgangsbestandteile

Woher kannte Miller die Zusammensetzung der Atmosphäre von damals, Jahrmillionen vor seiner Zeit? Miller nahm an, dass die ursprüngliche Erdatmosphäre sich sehr von der heutigen unterschied. Er wählte die Chemikalien aufgrund der Annahme, die Erde sei anfangs von einer reduzierenden Atmosphäre umgeben gewesen; diese habe also keinen freien, das heißt ungesättigten Sauerstoff enthalten.

Wie kam Miller (und wie kamen viele andere Evolutionisten) zu dieser Annahme? Bekanntlich zerstört ungesättigter Sauerstoff durch Oxidation organische Moleküle (insbesondere Aminosäuren); unter solchen Umständen könnte kein Leben entstehen:

Sauerstoff ist ein giftiges Gas; auf der Oberfläche eines Planeten oxidiert es organische und anorganische Stoffe. Seine Wirkung auf Organismen, die dagegen keinen Schutz entwickelt haben, ist tödlich.3

In der Atmosphäre und in den diversen Wasserbecken einer UrErde hätten die ganzen destruktiven Wechselwirkungen die wesentlichen chemischen Ausgangsstoffe so stark dezimiert, wenn nicht sogar vollständig verbraucht, dass die chemische Evolution zu geringfügig gewesen wäre.4

Um dieses Problem zu umgehen, schlagen die Evolutionisten vor, dass die Atmosphäre der Erde anfangs keinen freien Sauerstoff enthielt. Wir müssen uns fragen: Gibt es irgendwelche Beweise, die diese Behauptung stützen – oder beruht sie auf der Annahme, dass die Evolution wahr sein muss? Die Existenz einer reduzierenden Atmosphäre erweist sich als bloße Annahme; die Natur gibt uns keinerlei Beleg dafür. Die Belege (z. B. Lufteinschlüsse im Gestein) zeigen: Die Erdatmosphäre hat schon immer Sauerstoff enthalten.

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Erde jemals eine sauerstofffreie Atmosphäre hatte, wie sie Evolutionisten für erforderlich halten. Auch die ältesten Gesteine der Erde enthalten Belege, dass sie in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre entstanden sind.5

Der einzige Trend in der neueren Literatur ist der Hinweis darauf, dass die Atmosphäre weit mehr Sauerstoff enthielt, als irgendjemand vermutet hatte.6

Müssten wir die Annahme der Evolutionisten bestätigen, wäre also in der ursprünglichen Atmosphäre tatsächlich kein Sauerstoff vorhanden gewesen, hätten wir ein anderes tödliches Problem: Da Ozon aus Sauerstoff besteht, hätte es auch kein Ozon gegeben – und damit hätte die UV-Strahlung der Sonne alle organischen Moleküle zerstört. Somit sind die Chancen für das Evolutionsmodell gleich null: mit Sauerstoff keine Entstehung des Lebens, und ohne Sauerstoff konnte es ebenfalls kein Leben geben. Michael Denton sagt dazu:

Hier haben wir einen Teufelskreis: Wenn Sauerstoff vorhanden ist, können keine organischen Verbindungen entstehen; wenn jedoch kein Sauerstoff vorhanden ist, dann ebenfalls nicht.7

Weil an Land kein Leben entstanden sein kann, schlagen manche Evolutionisten vor, das Leben müsse im Meer entstanden sein. Das Problem: Organische Moleküle wären sofort nach ihrer Entstehung zerstört worden, und zwar durch die sogenannte Hydrolyse, also die „Spaltung des Wassers“. Hydrolyse geschieht durch das Hinzufügen eines Wassermoleküls zwischen zwei gebundene Moleküle (in diesem Fall zwei Aminosäuren) – was dazu führt, dass diese sich spalten. Über dieses Problem haben viele Wissenschaftler berichtet.

Außer dass sie Polypeptide aufbricht, hätte die Hydrolyse viele Aminosäuren zerstört.8

Im Allgemeinen liegen die Halbwertszeiten dieser Polymere bei Kontakt mit Wasser in der Größenordnung von Tagen oder Monaten – Zeitspannen, die geologisch unbedeutend sind.9

Darüber hinaus neigt Wasser dazu, Aminosäureketten zu spalten. Hätten sich vor 3,5 Milliarden Jahren Aminosäuren gebildet, wären sie schnell zerfallen.10

Die Naturwissenschaft kennt keine Lösung, wie das Leben auf der Erde mithilfe chemischer Prozesse entstanden sein könnte.

Andererseits . . .

Weil die experimentelle Naturwissenschaft den Ursprung des Lebens durch natürliche Vorgänge ausschließt, griff Miller in seinem Experiment der „zufälligen“ spontanen Entstehung von Aminosäuren auf unrealistische Ausgangsbedingungen zurück: kein Sauerstoff, übermäßiger Einsatz von Energie.

Dann wären noch weitere Aspekte zu erwähnen. Die Herstellung von Aminosäuren ist nicht wirklich schwierig; schwieriger ist, dass es die richtigen Aminosäuren in passender Anordnung sein müssen: Es gibt über 2000 verschiedene Aminosäuren; aber nur 20 sind brauchbar für Lebewesen. Zudem sind die Atome, aus denen Aminosäuren bestehen, in zwei Grundformen angeordnet – es gibt linksdrehende und rechtsdrehende Aminosäuren; man kann es mit unseren Händen vergleichen. Jede Hand hat dieselben Komponenten (vier Finger und einen Daumen), aber sie sind unterschiedlich: An der rechten Hand sitzt der Daumen links und an der linken Hand sitzt er rechts – sie sind spiegelbildlich. Genauso kommen Aminosäuren in zwei Formen vor. Sie bestehen aus den gleichen Atomen (Komponenten), sind jedoch Spiegelbilder voneinander: linksdrehend oder rechtsdrehend; in der Fachsprache „chiral“ (von griech. „Hand“).

Figure 1

Chiralität, Drehrichtung, „Händigkeit“ ist ein wichtiger Begriff, da nur linksdrehende Aminosäuren Leben ermöglichen. Rechtsdrehende Aminosäuren kommen in Proteinen niemals vor. Enthielte ein Protein auch nur eine einzige rechtsdrehende Aminosäure, wäre es vollständig unbrauchbar. Ein promovierter Chemiker stellt fest:

Zahlreiche chemische Stoffe, die für die Entstehung des Lebens notwendig sind, kommen in zwei Formen vor: linksdrehend und rechtsdrehend. Für Leben braucht es Polymere, bei denen alle Bausteine die gleiche Drehrichtung haben (Homochiralität); Proteine enthalten nur linksdrehende Aminosäuren … Aber gewöhnliche, ungesteuerte Reaktionen wie in der hypothetischen Ursuppe würden zu gleichen Teile linksdrehende und rechtsdrehende Moleküle hervorbringen, sogenannte Racemate.11

Ein Chemiebuch für die Schule räumt ein:

Das ist sehr rätselhaft . . . Alle untersuchten Proteine aus Tieren und Pflanzen, aus höheren und einfachen Organismen – auch aus Bakterien, Schimmelpilzen, sogar Viren – bestehen aus L-Aminosäuren [also aus linksdrehenden].12

Viele Lehrbücher und Zeitschriften haben dazu beigetragen, dass die Auffassung vorherrscht, Miller und andere Wissenschaftler hätten es geschafft, die Aminosäuren herzustellen, die für die Entstehung des Lebens notwendig sind. In Lehrbüchern und Medien wird jedoch nicht erwähnt, dass sie im Grunde eine giftige, lebensfeindliche Mischung aus links- und rechtsdrehenden Aminosäuren produzierten. Links- und rechtsdrehende Aminosäuren suchen sich miteinander zu verbinden. Warum organische Proteine nur linksdrehende Aminosäuren brauchen können, ist noch nicht geklärt.

Auch der Grund für diese Entscheidung (nur linksdrehende Aminosäuren) ist weiterhin ein Geheimnis, die Auseinandersetzung darüber dauert an.13

Der Evolutionsbiologie Jonathan Wells schreibt:

Wir wissen immer noch nicht, wie das Leben entstanden ist. Dennoch dient das Miller-Urey-Experiment weiterhin als Symbol der Evolution, denn bisher ist nichts Besseres nachgekommen. Statt dass man uns die Wahrheit sagt, verschafft man uns den irrigen Eindruck, [mit dem Experiment] hätten Wissenschaftler den ersten Schritt zur/der Entstehung des Lebens demonstriert.14
.

Ungeachtet der Tatsache, dass es dem Miller-Experiment nicht gelungen ist, die Bausteine des Lebens zu erschaffen (also ausschließlich linksdrehende Aminosäuren zu bilden), treiben viele BiologieLehrbücher weiterhin die Vorstellung voran, das Leben sei durch natürliche Vorgänge, also von selbst, entstanden. Als Beispiel sei hier aus einem Biologie-Buch zitiert, das die Schüler irreführt zu dem Glauben, Miller hätte einen Erfolg erzielt:

Miller und Urey stellten die anfängliche Erdatmosphäre her (Ammoniak, Wasser, Wasserstoff und Methan) und leiteten elektrische Funken (Blitze) durch die Mischung; damit bewiesen sie, dass die spontane Bildung organischer Substanzen wie Aminosäuren möglich ist.15

Betrachten wir zuerst das Wort „bewiesen“. Miller und Urey haben nur eines bewiesen: dass die Bausteine des Lebens unter natürlichen Bedingungen nicht entstehen konnten. Zweitens verschweigen die Lehrbücher die Beweise, die zeigen, dass die Atmosphäre schon immer Sauerstoff enthielt. Drittens verschweigen sie, dass Miller die falsche Art Aminosäuren hergestellt hat, nämlich eine Mischung aus links- und rechtsdrehenden Aminosäuren.

Das Miller-Urey-Experiment (und alle folgenden) konnten durch rein natürliche Prozesse kein einziges organisches Protein herstellen. Nur Gott kann Leben schaffen.

Information

Eine weitere wichtige Komponente des Lebens ist Information. Die Information ist das Gemeinsame aller lebenden Organismen – die Information in den Zellen.

Wo und wie entstand kodierte Information? Proteine sind erstaunlich vielseitig, sie führen viele biologische Funktionen aus. Aber ohne die Hilfe von DNS (Desoxyribonukleinsäure) können sie sich nicht zusammenlagern.

Die DNS speichert Information und leitet sie weiter (transkribiert sie) an die RNS (Ribonukleinsäure). Die RNS liest und entschlüsselt (decodiert) die Information, die sie von der DNS erhält, und nutzt sie zur Herstellung von Proteinen. Jedes der Tausende von Genen in einem DNS-Molekül enthält Anweisungen, die notwendig sind, um ein spezifisches Protein herzustellen, und jedes Protein hat seine eigene, ganz bestimmte biologische Funktion.

Jede Hypothese oder jedes Modell, das veranschaulichen soll, wie aus leblosen Chemikalien das Leben entstanden sei und sich weiterentwickelt habe zu hoch komplexen Lebewesen aus Zellen, in denen enorme Mengen an Information lagern – jedes solches Modell, jede solche Hypothese muss auch erklären, wo diese Information herkommt; und nicht zuletzt muss sie erklären, wie diese Information in das Genom hineinkodiert wurde. Keine der evolutionistischen Erklärungen kann diese Frage beantworten.

Prof. Dr. Werner Gitt, bis zum Ruhestand Professor für Informationstechnologie an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, und Dr. Lee Spetner sind sich einig, dass Information nicht durch natürliche Vorgänge entstehen kann:

Es ist kein Naturgesetz, kein Prozess und kein Ablauf in der materiellen Welt bekannt, nach dem in der Materie Information von selbst entsteht.16

Es wurde keine einzige Mutation beobachtet, welche dem Genom auch nur eine kleine Information hinzufügt hätte. Das lässt sicherlich erkennen, dass es die Millionen und Abermillionen potenzieller Mutationen, die die [Evolutions-]Theorie verlangt, nicht gibt.17

Der DNS-Code in allen Pflanzen- und Tierzellen ist wesentlich kompakter als jeder Computerchip. Die DNS ist so kompakt, dass ein DNS-Chip von der Größe einer Standard-Briefmarke der Serie „Blumen“ (6,5 cm²) die Information von über 7 000 000 000 (7 Milliarden) Bibeln verschlüsseln könnte. Die Dichte und Komplexität des genetischen Codes ist also millionenfach größer, als es der momentane Stand der Technik ermöglicht; daraus können wir schließen, dass der Urheber dieser Information äußerst intelligent sein muss.

Zwei Biologen haben festgestellt:

DNS ist ein Informationscode . . . Die überwältigende Schlussfolgerung ist, dass Information nicht spontan durch mechanistische Vorgänge entsteht noch entstehen kann. Intelligenz ist unbedingt die Voraussetzung eines jeden Informationscodes, einschließlich des genetischen Codes, ganz gleich, wie viel Zeit zur Verfügung steht.18

Gott sagt uns in seinem Wort, dass seine Schöpfung von ihm zeugt und dass wir keine Entschuldigung haben, wenn wir nicht an ihn glauben (Römer 1,19–20). Dass die in der DNS kodierte Information letztlich aus einer unendlichen Informationsquelle stammen muss, diese Tatsache bezeugt die Existenz eines Schöpfers. Und wie wir bereits gesehen haben, kennen wir nur eine einzige Möglichkeit, linksdrehende Aminosäuren miteinander zu verbinden: ein gut durchdachter Plan.

Als die erste lebende Zelle zusammengebaut wurde, war kein Mensch dabei. Das ist ein weiteres Zeugnis für einen äußerst weisen Schöpfergott

.

Wenn nur genug Zeit vorhanden ist . . .

Der Wissenschaftler und Nobelpreisträger George Wald (1906–1997) schrieb:

Wie unwahrscheinlich auch immer uns dieses Ereignis [die Evolution] oder irgendeiner der dazu gehörenden Schritte uns vorkommen mag: Wenn genügend Zeit vorhanden ist, wird es nahezu sicher mindestens ein Mal stattfinden. . . . Die Zeit ist der große Held . . . Wenn nur genug Zeit vorhanden ist, wird das Unmögliche möglich, das Mögliche wahrscheinlich, das Wahrscheinliche so gut wie sicher. Man muss nur warten; die Zeit vollbringt Wunder.19

Was die Bildung von Protein angeht, trifft Walds Aussage „Wenn nur genug Zeit vorhanden ist“ ganz sicher nicht zu. Die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass sich auch nur ein kleines Protein aus 100 Aminosäuren per Zufall selber zusammensetzen könnte, liegt jenseits von allem, was jemals beobachtet wurde.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemals ein kleines Protein aus 100 linksdrehenden Aminosäuren von selber per Zufall entsteht? (Ein durchschnittliches Protein enthält mindestens 300 Aminosäuren – und alle sind linksdrehend.) Die spontane und zufällige Zusammenlagerung von nur 100 linksdrehenden Aminosäuren (weit kürzer als das Durchschnitts-Protein) vollzieht sich mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, mit der eine Münze beim Werfen hundert Mal hintereinander „Kopf“ zeigt; dazu müsste man sie 1030 Mal in die Luft werfen. Das ist dermaßen unwahrscheinlich, dass es in der gesamten Geschichte des Universums (selbst wenn man dafür Jahrmilliarden annimmt) nicht genug Zeit dafür gäbe.

Damit das Evolutionsmodell funktioniert, müssen komplexe Strukturen durch natürliche Prozesse selber und ungesteuert entstehen können.

Dafür scheint die Komplexität des Lebens aber zu groß zu sein – das Leben selber scheint dem entgegenzustehen. Wenn die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses kleiner ist als 1 von 10-50, wird das Ereignis gemäß den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit niemals eintreten (1 von 10-50 ist gleichzusetzen mit 1 dividiert durch 1050 – eine sehr winzige Zahl).20

Welche Wahrscheinlichkeit haben Wissenschaftler für ein natürlich vorkommendes Protein durchschnittlicher Größe berechnet?

Dr. Walter Bradley (Materialwissenschaften) und Dr. Charles Thaxton (Chemie) berechneten die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Aminosäuren zu einem Protein wie folgt:

4,9 × 10-191

Das liegt gemäß den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit weit unter dem Grenzwert (1 × 10-50) – und dann hätten wir erst ein Protein und nicht einmal annähernd eine vollständige Zelle. Sir Fred Hoyle, Doktor der Astronomie, und Chandra Wickramasinghe, Professorin für angewandte Mathematik und Astronomie, berechneten die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Zelle durch natürliche Vorgänge wie folgt:

1 × 10 -40.000
Es ist unerheblich, wie optimal die Rahmenbedingungen gewesen sein mögen – das Leben kann nicht zufällig entstanden sein … Es gibt etwa zweitausend Enzyme, und die Wahrscheinlich-keit, sie alle durch Zufall zu erhalten, ist nur ein Teil von (1020) 2000=1040.000 , also eine unfassbar geringe Wahrscheinlichkeit, die niemals eintreffen kann, selbst wenn das ganze Universum aus einer organischen Ursuppe bestände.21

Zusammenfassung

Wir haben gesehen, dass wissenschaftliche Belege bestätigen: „Am Anfang schuf Gott . . . “ Leben kann nicht aus Nichtleben entstehen; nur Gott kann Leben schaffen. Wahre Wissenschaft und die Bibel werden immer übereinstimmen. Ob in der Biologie, der Astronomie, der Geologie oder jeder anderen Fachrichtung – wenn das Wort Gottes zu diesen Themen etwas sagt, ist es vertrauenswürdig.

Mike Riddle ist Gründer und Vorstand von „Creation Training Initiative“ (https://www.creationtraining.org/). Seit über 35 Jahren lehrt er in vielen Ländern über christliche Schulbildung und Schöpfung laut der Bibel und untermauert das apologetisch – vor der NASA, an vielen christlichen und staatlichen Universitäten und Schulen sowie in christlichen Gemeinden.

Buch: Fragen und Antworten zur Wahrheit der Bibel

In diesem Band geht es vor allem um die Frage „Evolution – Wissenschaft oder Glaube?“

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Footnotes

  1. Grundbausteine aller Organismen, allen Lebens sind Proteine; sie bestehen aus einer Kombination von bis zu 20 verschiedenen Aminosäuren. Ein mittelgroßes Protein enthält über 300 Aminosäuren; die Anordnung ändert sich nie, unterscheidet sich aber je nach Art des Proteins.
  2. Illustration und Nutzungserlaubnis: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Miller-Urey-Experiment.png (Stand 22.01.2019).
  3. P. Ward, D. Brownlee, Rare Earth. New York: Copernicus (2000), S. 245
  4. C. Thaxton, W. Bradley, R. Olsen, The Mystery of Life’s Origin: Reassessing Current Theories. New York: Philosophical Library (1984), S. 66.
  5. H. Clemmey, N. Badham, „Oxygen in the Atmosphere: An Evaluation of the Geological Evidence“, Geology 10 (1982): 141.
  6. Thaxton, Bradley, Olsen, The Mystery of Life’s Origin, S. 80.
  7. M. Denton, Evolution: A Theory in Crisis. Bethesda, MD: Adler & Adler (1985), S. 261
  8. Encyclopedia of Science and Technology, Bd. 1 (1982), S. 411–412
  9. K. Dose, The Origin of Life and Evolutionary Biochemistry. New York: Plenum Press (1974), S. 69
  10. R. Morris, The Big Questions. New York: Times Books/Henry Holt (2002), S. 167.
  11. J. Sarfati, In Six Days. Green Forest, AR: Master Books (2000), S. 82.
  12. Linus Pauling, General Chemistry, 3rd ed. San Francisco, CA: W.H. Freeman & Co. (1970), S. 774.
  13. Robert Shapiro, Origins: A Skeptic’s Guide to the Creation of Life on Earth. New York: Summit Books (1986), S. 86.
  14. J. Wells, Icons of Evolution. Washington, DC: Regnery Pub. (2000), S. 24.
  15. Kenneth Miller, Joseph Levine, Biology, 5th ed. Upper Saddle River, NJ: Pearson Prentice Hall (2000).
  16. Werner Gitt, Am Anfang war die Information. Holzgerlingen: Hänssler (2002), S. 220.
  17. L. Spetner, Not by Chance. New York: Judaica Press (1997), S. 160.
  18. L. Lester, R. Bohlin, The Natural Limits to Biological Change. Dallas, TX: Probe Books (1989), S. 157
  19. G. Wald, „The Origin of Life“, Scientific American 191 (August 1954): 45.
  20. Der Wahrscheinlichkeits-Experte Emile Borel: „Ereignisse mit extrem geringer Wahrscheinlichkeit treten nie ein . . . Im Maßstab des Universums könnten wir den Wert für eine Unmöglichkeit vielleicht bei 10-50 ansetzen.“ E. Borel, Probabilities and Life, New York: Dover Publications (1962), S. 28.
  21. F. Hoyle, C. Wickramasinghe, Evolution from Space. New York: Simon and Schuster (1984), S. 176.

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